Der DBC Bochum schafft historisches und holt in Merklinde seinen 27. deutschen Meistertitel. Zittern, Bangen und Hoffen mussten die vielen Bochumer Zuschauer am Wochenende. Doch am Ende hatte sich das Daumen drücken gelohnt und der DBC gewann das Finale mit 6:2.
Es waren lange und heiße Tage in der Marienschule, in der die Play-Offs zum zweiten Mal nach 2015 ausgetragen wurden. Einen heißen Kampf boten auch die Spieler vor Ort.
Der DBC tat sich im Halbfinale am Samstag gegen die Billardgemeinschaft Krefeld etwas schwer. Nach einem Einstand nach Maß in den ersten beiden Runden, wurde es in den Cadre Disziplinen nochmal etwas spannender.
Thomas Nockemann war mit seinem Ausgleich gegen den belgischen Meister Patrick Niessen, der Matchwinner. Auch wenn dieser mit seiner Leistung nicht zufrieden war, war man als Zuschauer deutlich erleichtert über den vorzeitigen Finaleinzug. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit im Raum, die wegen der Wetterbedingungen nicht vermeidbar war, gab es unzählige Boutagen und beide Spieler hatten größte Schwierigkeiten das Spiel zu kontrollieren.
Doch die Vorarbeit zum Sieg leisteten van Etten und Havlik. Ludger Havlik ließ Uwe Matuszak nicht den Hauch einer Chance und siegte 100:16 in 12 Aufnahmen. Sam van Etten gewann in 2 Aufnahmen 300:27.
Mit sich hadern musste Xavier Gretillat, der die Erwartungen der Zuschauer nicht ganz erfüllte und gegen den jungen Niederländer Jim van der Zalm unterlag. Teamchef Paul Kimmeskamp war nach dem Einzug ins Finale sichtlich erleichtert. „Hätte Thomas den Punkt nicht geholt, wäre es noch einmal ziemlich eng geworden“, kommentierte das DBC-Urgestein.
So stand einem Finalkrimi zwischen dem DBC Bochum und dem ABC Merklinde, der sich äußerst souverän ins Finale spielte, nichts mehr im Weg.
Konfetti wurde in die Luft geschossen. Ein Banner aufgezogen. Thomas Nockemann erklärte später, dass er so etwas bisher noch nie erlebt hatte. Es war etwas besonderes, dieser 27. Meistertitel. „Double Sieger 2017“ stand dort geschrieben. Das verlangte viel Vertrauen an das Siegerteam und eine Menge Mut zum Risiko. So deutlich wie die Partie ausging war es keinesfalls. Der ABC wirkte sogar streckenweite sicherer und dominanter.
Sam van Etten war zunächst enttäuscht, dass er gegen Christian Pöther nicht den erhofften „Zwei-Punkte Sieg“ holen konnte. Der ehemalige DBC’ler Pöther kämpfte sich wahrhaftig zum Sieg und gewann überraschend deutlich mit 300:1 in nur zwei Aufnahmen. Zur großen Freude der mitgereisten Bochumer konnte Ludger Havlik einen großen Beitrag zum 6:2 Finalsieg beitragen. Er war der wohl sicherste DBC-Spieler am Wochenende. Mit einem gleichzeitig offensiven, als auch defensiven Spiel glich er gegen Uwe Klein mit größter Bravour aus. „Ich hatte endlich wieder Gefühl für den Ball und kam in den Spielfluss“, analysierte Havlik später.
Im Cadre wurde es dann erst richtig spannend. Xavier Gretillat und Thomas Nockemann behielten die Nerven und sicherten den historischen Auswärtssieg. Beide zeigen seit Jahren, dass sie in den entscheidenen Situationen den Gegenspielern überlegen sind. Trotz teilweise schwierigen Situationen und ärgerlichen Patzern ließen sie sich nicht aus der Ruhe bringen.
Die ganze Last, die auf dem Rücken des DBC-Teams lastete, fiel damit ab. Das Team belohnte sich für eine hervorragende Saison, zu der auch Thomas Berger und Horst Wiedemann einen riesigen Beitrag leisteten. Diesen Tag werden alle Beteiligten so schnell nicht vergessen, das steht fest. Eine Vereinsfeier hat der 1. Vorsitzende Fabian Blondeel bereits versprochen.
Ein Dank geht auch an die Zuständigen vom ABC Merklinde, die ein tolles Turnier organisiert hatten.
Foto mit Fans: Eberhard Franken