Die Jungs müssen einige Kilometer fahren, aber „sie sind heiß“. Das sagt zumindest Horst Wiedemann, der beim DBC Bochum in der ersten Mannschaft spielt und – wie viele andere Billard-Asse in Bochum und ganz Deutschland – parallel immer wieder auch Einsätze in der starken holländischen Liga hat.
Der Billardspieler, der in Essen lebt und die technischen Disziplinen bei der Karambol-Variante auf dem grünen Tuch liebt, spricht die Sprache der Nachbarn und konnte deshalb eine Freundschaftsbegegnung mit der Billard-Vereinigung von 1975 vereinbaren, die ganz kurz vor Weihnachten, am 22. Dezember (11 Uhr), im Billardzentrum am Holtkamp stattfinden wird.
Die Holländer sind mit den Spielen ihrer Top-Liga, der Ehrendivision, schon mitten in der Saison und auch die Oberliga Niederrhein ist bereits in vollem Gang. „Wir in Westfalen“, ärgert sich nicht nur DBC-Teamchef und Geschäftsführer Paul Kimmeskamp, „hängen hinten dran. Wir haben seit Monaten kein Turnier mehr gespielt, weil uns die Deutsche Billard Union heruntergestuft, uns die Mehrkampf-Bundesliga einfach weggenommen hat.“ Im Februar beginnt die Oberliga Westfalen. Viele Karambol-Fans empfinden den Wegfall der Bundesliga als unfassbaren Witz.
Immerhin gibt es jetzt diese Begegnung als Vorbereitung auf die bald beginnende Saison, und Horst Wiedemann ist sicher, „dass das ein Treffen auf Augenhöhe ist. Die Jungs sind bärenstark.“ Roger Schinning, Jacques de Beurs, Edgar de Hek und John van der Stappen sind als Team angekündigt und freuen sich schon so auf Bochum wie die DBC-Asse auf ihre Gäste. „Das wird toll“, ist sich auch Einbandspieler und 2. DBC-Vorsitzender Ludger Havlik sicher, der mit Wiedemann, Thomas Berger und Thomas Nockemann an diesem Sonntag antritt.
Das Team von Hektisch Biljartschool BV 75 – so heißt der Verein – kommt aus Leusden. Das liegt südöstlich des Ortes Amersfoort, wo in den späten 70erjahren die legendären Fünfkampf-Meisterschaften ausgetragen wurden, an denen solche „Billard-Riesen“ wie u.a die Belgier Ludo Dielis und Raymond Ceulemans teilnahmen. Mit dabei waren aber auch z.B. der Bochumer Europameister Klaus Hose und der Berliner Weltmeister Dieter Müller.
Für die Spieler wird DBC-Schatzmeisterin Birgit Franken zum vorweihnachtlichen Freundschaftskampf eine Nudelsuppe kochen und Thomas Berger will aus seiner Heimat „Limburger Pfefferbeißer“ mitbringen. „Die kann mann/frau kalt mit Senf essen“, sagt er. Matjes jedenfalls wird es sicher nicht geben.
Das Foto zeigt Horst Wiedemann (li.), der ja nicht nur die Connection nach NL geschaffen, sondern auch den DBC-Fotokalender gemacht hat, mal wieder mit der Kamera. Er lichtet (v. re.) Sam van Etten, Thomas Nockemann und Ludger Havlik ab.