An diesem Wochenende hatte die Premiere des Wettbewerbs um die „Final Four“ stattfinden sollen, einer von der Deutschen Billard-Union (DBU) definierten und beschlossenen Finalrunde in den sogenannten „technischen Disziplinen“ des Karambolsports, die den besten Oberligisten im Billard ohne Löcher zum Deutschen Meister gemacht hätte.
Das hätte schon 2020 so sein sollen, aber – man weiß es ja schon: Corona löschte die Billard-Spielzeiten 2019 bis 2021 komplett aus. Es gab keinen Wettbewerb und keinen Meister in den vielen Disziplinen. Ein Nullsummenspiel zum Vergessen. „Dabei“, so bringt es Paul Kimmeskamp, Geschäftsführer des DBC Bochum, auf den Punkt, „hätten auch wir liebend gern, so wie beim Fußball, einen Meister ermittelt. Wir waren extrem gut aufgestellt und hatten – leider nur auf dem Papier – alle Chancen.“
Umso mehr freuen sich alle Billardfreunde, nicht nur in Bochum darüber, dass bei allem Stillstand wenigstens die deutsche Billardjugend mit Engagement und Druck an der und für die Zukunft gearbeitet hat. Lukas Blondeel, Jugendvorsitzender der DBU, ist gerade mit seinem Team und vielen interessanten Filmen extrem aktiv auf Youtube, um Nachwuchs für den edlen Sport zu werben.
„Der Billardsport ist eine echte Alternative in der modernen Sportlandschaft“, sagt der Jugendvorsitzende im ersten, gerade veröffentlichten Youtube-Teaser für das Billard-Sportabzeichen. Blondeel, der als Sohn des ehemaligen Vorsitzenden seine Kindheit und Jugend und damit die Hälfte seines sportlichen Lebens beim DBC Bochum verbrachte, ist sportpolitisch enorm aktiv.
„Stillstand beherrschte viele Sportarten in den letzten Monaten, aber besonders hart betroffen waren jene Vereine, die ihren Sport in Innenräumen betreiben“, sagt er im Youtube-Film und blickt dennoch mit Optimismus voraus. Man solle Corona nicht als das tragische Schicksal des Billardsports begreifen, „sondern vielmehr als Chance, um aus der Krise heraus Neue und vor allem Neugierige für uns zu gewinnen. Wir sind jedenfalls bereit für den neuen Hype.“