Die höchste Niederlage seit vielen, vielen Jahren kassierte der DBC Bochum ersatzgeschwächt in der NRW-Oberliga Mehrkampf beim ABC Merklinde, bleibt aber trotz des 0:8 weiter auf der Pole Position im Kampf um die Deutsche Billard-Mannschaftsmeisterschaft. Der Bochumer Rekordmeister rangiert mit 13 Punkten vor dem letzten Spieltag noch immer einen Punkt vor dem Tabellenzweiten aus Castrop-Rauxel und hofft auf den 32. Meistertitel nach dem finalen Heimspiel am 11. Mai gegen den BC Hilden.
Das wäre der perfekte Trost nach dem Desaster in Merklinde – und dieser Trost bleibt auch weiterhin möglich, denn, so Teamchef Paul Kimmeskamp, „uns reicht ein Unentschieden gegen Hilden.“ Dann hätten die Teams zwar identische Matchpnkte, aber der DBC hätte dennoch nach Partiepunkten (um einen Partiepunkt) die Nase vorn, falls Merklinde in Essen-Nord mit höchstens 6:2 gewinnt.
Man muss für alle anderen, auch ungünstigeren Fälle nicht unbedingt einen Taschenrechner bemühen. Auch wenn der ABC in Essen mit 8:0 gewänne, reicht dem DBC Bochum ein Sieg gegen Hilden für den Titelgewinn im Fernduell. Und selbst eine Niederlage wäre für den DBC noch genug, wenn ABC Merklinde in Essen selbst unentschieden spielte, wie Paul Kimmeskamp vorrechnet. „Dann wären wir eventuell komplett punktgleich“, sagt er, „aber wir haben dann vermutlich immer noch den – in diesem Fall entscheidenden – besseren Mannschaftsgeneraldurchschnitt (MGD).“
Zunächst allerdings gilt es, den Schock der 0:8-Niederlage zu verdauen. „Den wollen wir“, sagt ein kämpferischer Horst Wiedemann, der an diesem Wochenende nicht dabei sein konnte, „allerdings als ganz besondere Motivation nehmen. Wir haben den Titel fest im Fokus.“
John van der Stappen, der gegen Markus Melerski in einer Einband-Abwehrschlacht knapp verlor, ärgerte sich nicht weniger als Ludger Havlik über seine deutliche Niederlage (Cadre 47/2) gegen den Tschechen Marek Faus. Ersatzmann Rüdiger von Bonn war chancenlos gegen Martijn Egbers im Cadre 71/2, während Thomas Berger trotz tapferer Gegenwehr (Freie Partie) in starken zwei Aufnahmen Christian Pöther 165:250 unterlag.