Billard Jugendarbeit

„Mathematik durch praktische Bezüge anschaulich machen und in ungewohnter Form vermitteln, den Lernenden Geometrie und Algebra näherbringen mithilfe von Pool-Billard“, sagt Lukas Blondeel, „das wollen wir anpacken.“ Seit knapp anderthalb Jahren ist der gerade 24jährige Jugendvorsitzender der Deutschen Billard Union (DBU) und damit Mitglied des Präsidiums. „Ich habe das nicht wegen des Postens gemacht“, kommentierte er seine Wahl damals, „sondern weil ich etwas für den Nachwuchs bewegen will.“
„Mathe mit Billard“ ist eines der Projekte des Bochumer Politikstudenten, das er im Rahmen des EU-Programms „Erasmus +“ für Bildung, Jugend und Sport durchführen möchte. „In den Niederlanden läuft genau das schon mit sehr großem Erfolg“, erzählt Blondeel. „Der Königlich Niederländische Billardbund (KNBB) arbeitet bereits mit 90 Partnerschulen in der Sekundarstufe zusammen.“
Billard und Geometrie liegen tatsächlich nah beieinander und Blondeel sieht in der Billard-Nachwuchsarbeit in Deutschland noch enorm großes Handlungspotenzial. „Es gibt immer wieder Rückschläge, weil wir einige Dinge in der Jugendarbeit von Grund auf neu denken müssen. In den letzten 30 Jahren hat die DBU den Vereinen praktisch keine Konzepte für die Zukunft angeboten. “ Bis Ende Mai wird nun ein professioneller Werbefilm entstehen und ein eigenes, modernes Billard-Sportabzeichen soll bei der Jugend für mehr Bekanntheit und Beliebtheit des interessanten Sports auf dem grünen Tuch sorgen.
Blondeel, der als Sohn des damaligen Vorsitzenden seine Kindheit und Jugend und damit die Hälfte seines sportlichen Lebens beim DBC Bochum verbrachte, bringt frischen Wind, Engagement und viele neue Ideen in den Billardverband. Er ist bereit, sich für seine Sache einzusetzen, kämpft für ein jüngeres Jugendgremium mit weiblichen und männlichen Vertretern.. „Es geht um Beteiligung und Mitsprache“, sagt der Bochumer. „Und es geht darum, die Jugend an Entscheidungen mitwirken zu lassen, sie in die Verantwortung zu nehmen.“
Mathe und Billard – das ist nun der Beginn eines neuen Weges. „Wir wollen den Vereinen etwas an die Hand geben, um die Nachwuchsarbeit zu verbessern“, sagt der ambitionierte Nachwuchsfunktionär. Mit einem Baukastensystem wollen er und seine Mitstreiter den Billardsport weiterentwickeln, um während und nach der Corona-Pandemie proaktiv als moderne und jugendfreundliche Alternative in der breiten Sportlandschaft wahrgenommen zu werden.

Bild: Schon vor seinem Posten als Jugendvorsitzender engagierte sich Lukas Blondeel (hinten links) für den Nachwuchs. Hier bei einer Trainingseinheit beim BC Krüzkämper.