In der Bochumer Rundsporthalle ging heute der Mehrkampf-Europapokal, der sogenannte Coupe D’Europe, zu Ende. Der gastgebende DBC Bochum mit Thomas Nockemann, Ludger Havlik und Sam van Etten ging als Titelverteidiger ins Rennen und schaffte am heutigen Sonntagvormittag dank eines Erfolges über den Billard Club Vic (Spanien) den erneuten Finaleinzug. Dort ging es am Nachmittag gegen die Vertretung aus Douarnenez (Frankreich), die vor allem im Cadre 47/2 mit Raymund Swertz aus den Niederlanden außerordentlich gut besetzt waren.
Eben dieser Raymund Swertz eröffnete das Finale mit einer fulminanten 250er Serie im Cadre 47/2, die selbst sein Landsmann Sam van Etten trotz hervorragender Form nicht kontern konnte. Bei 116 Punkten ließ der Youngster aus und musste seinem Landsmann zum Punktgewinn gratulieren.
Die beiden weiteren Begegnungen waren an Spannung kaum zu überbieten. Thomas Nockemann war im Cadre 71/2 bereits mit 178:105 voraus, ehe Pierre Soumagne im Trikot der Franzosen mit einer 82er Serie in Führung ging. Parallel spielte Ludger Havlik gegen Grégory Le Deventec eine Einband-Partie, die gewiss nicht hochklassig war, aber an Dramatik fehlte es ganz und gar nicht. Mit kleinen Serien waren beide speziell im letzten Drittel der Partie gleichauf und alles spitzte sich zu.
Nockemann hatte seinerseits dann wieder die Chance zur Führung, beziehungsweise hätte er bei gutem Verlauf auch die ersten Punkte für sein Team einfahren können. Doch nach nur sieben Punkten musste er das Feld wieder räumen, der sich dann nicht zweimal bitten ließ und nervenstark die nötigen Punkte zum Erreichen der 200 Punkte erzielte. Der Bochumer hatte zwar noch einen Nachstoß, brauchte noch 14 Punkte, ließ aber nach deren vier aus. Somit stand das Trio aus Frankreich als Sieger fest, auch wenn Ludger Havlik letztlich im Einband bei eigener 117:108-Führung auf der Siegerstraße war.
Zuvor hatten die Bochumer in ihrem Halbfinale die Spanier vom Billard Club Vic bezwingen können. Sam van Etten (Cadre 47/2) mit einem deutlichen Sieg nach nur zwei Aufnahmen sowie Thomas Nockemann im Cadre 71/2 sorgten für die Entscheidung zu Gunsten der Gastgeber, so dass die Einband-Niederlage von Ludger Havlik nicht ins Gewicht fiel.
Die späteren Champions aus Douarnenez wiederum setzten sich dank der Spielgewinne von Grégory Le Deventec (Einband) und Raymund Swertz im Cadre 47/2 gegen ihre französischen Landsleute des Billard Club de Oissel durch.
Im parallel durchgeführten Damen Dreiband-Wettbewerb setzte sich Favoritin Steffi Daske vom BC Bergedorf im Finale mit 25:12-Punkten nach 25 Aufnahmen gegen die derzeit vereinslose Tanja Outarahout durch. Platz drei sicherten sich durch ihre Halbfinalteilnahme Christine Schuh vom Bergisch-Gladbacher BC sowie Jenny Aßmann (BCC Witten).
Sieger des Jugend-Turniers wurde Christian Bair vom BC Gerresheim, die in einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie den längeren Atem gegenüber Jan Sellhast (DBC Bochum) hatte und sich mit 104:82 nach 20 Aufnahmen behauptete. Gemeinsame Dritte wurden Dario Meysing (BC Hilden) und Lennart Menzel von der BG RW Krefeld.
Ein wunderbarer Demonstrationswettbewerb für die Vielfalt des Billardsportes war der sogenannte Triathlon, bei dem jeweils ein/e Sportler/in aus dem Pool-Billard, dem Snooker und vom Karambol eine Mannschaft bildeten. Insgesamt sechs Teams durften im Modus Jeder gegen Jeden antreten, wobei sich letztlich das „Team Ruhrpott“ mit den Spielern Tobias Perzewski, Daniel Sciborski und Andreas Wild durchsetzen konnte. Im letzten Spiel des Tages rangen sie das „Team Gelsen“ nieder und waren damit punktgleich mit „Team Chicken“ mit Tristan Bialuschewski, Diana Stateczny und Tobias Bouerdick. Da im direkten Vergleich die Ruhrpottler siegreich waren, wurden sie damit auch der Sieger dieses außergewöhnlichen Turniers.
Insgesamt blicken die Ausrichter des DBC Bochum auf ein tolles Turnierwochenende, bei dem der Billardsport nicht nur auf höchstem Niveau, sondern auch mit all seinen Facetten präsentiert wurde. DBC-Vorsitzender Fabian Blondeel zeigte sich mit den Zuschauerzahlen vor Ort und im Livestream via kozoom.com zufrieden und bedankte sich ausdrücklich bei seinem Helfer-Team, welches über die insgesamt vier Tage unermüdlichen Einsatz an allen Fronten zeigte. Das i-Tüpfelchen wäre dann „nur“ noch die Titelverteidigung seines Teams gewesen.