Billard war für Karl Heinz Sonneborn seit fast sieben Jahrzehnten Teil seines Lebens. Beim DBC Bochum müssen sie jetzt auf den Rat des Ehrenvorsitzenden verzichten: Der Verein trauert mit seiner Frau Sigrid und seinem Sohn Guido, denn am frühen Montagmorgen verstarb Sonneborn im Alter von 86 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit. „Wir haben Karl-Heinz sehr viel zu verdanken“, sagt Geschäftsführer Paul Kimmeskamp, „und werden ihn in guter Erinnerung behalten.“
Sonneborn hasste Lobreden: „In meinem Billard-Leben“, sagt er, „stand ich genug im Vordergrund. Das reicht.“ Der Mann hat im Sport enorm viel bewegt. Seit über vier Jahrzehnten befindet sich in seinem Haus das Billardzentrum des Deutschen Rekordmeisters DBC Bochum. Er erwarb das Gebäude – nicht zuletzt, um „seinem“ Verein hier auf Dauer ein Zuhause zu sichern. Seit fast 60 Jahren hielt er dem DBC die Treue und gute 25 Jahre war er auch Vorsitzender.
1951 kam er zu den damaligen Billardfreunden Weitmar-Neuling (heute Weitmar 09), bevor er 1961 zum DBC wechselte, der damals noch „Unter Uns“ Dahlhausen hieß, und sich zu ungeahnten Leistungen aufschwang. Mit ihm, Klaus Hose, Paul Kimmeskamp, Wolfgang Fischer und Alfred Scharmach stieg die junge Mannschaft mehrfach auf und gewann danach überraschend drei Deutsche Meistertitel in Folge.
Der selbständige Kaufmann, hatte stets berufliche Interessen und die seines Sports zu koordinieren. Dennoch war er auf Kreisebene Sport- und Jugendwart, von 1966 bis 1974 sogar Kreisvorsitzender. Für seine Verdienste erhielt Sonneborn schon 1987 die goldene Ehrennadel der Deutschen Billard Union.
Text: Eberhard Franken
Fotos: Franken/Wiedemann