Einen Fairnesspreis verdient haben die Dreibandspieler des BC Weywiesen. Die 3. Mannschaft des mehrfachen Deutschen Dreibandmeisters aus Bottrop hatte auf Wunsch des DBC Bochum die gemeinsame Oberliga-Begegnung in Bochum auf den 13. Oktober verlegt. Markus Wirgs, Stefan Siegburg, Dieter Müller und Daniel Kaiser waren zur vereinbarten Zeit im Billardzentrum Am Holtkamp angetreten.
Noch während die erste Spielrunde lief, die der Heimverein mit Henry Zimmermann und Paul Kimmeskamp jeweils zum Ende der Partien ganz knapp für sich entschied, wurde klar, warum DBC-Spitzenspieler John van der Stappen noch nicht vor Ort war: Der Holländer steckte in einem offenbar extremen Stau auf der Autobahn. „Ich muss noch mindestens eine Stunde fahren.“
Fest stand, dass entsprechend der Regeln die Begegnung mit 0:8 verloren wäre, falls van der Stappen nicht rechtzeitig erscheinen würde. Es sei denn, die Bottroper wären bereit, die 30 bis 40 Minuten, die dessen Auto-Navigation angab, auf den verspäteten Holländer zu warten.
Markus Kimmeskamp, der Sohn des Geschäftsführers, hatte den Gegnern die Situation erklärt und um Verständnis, Fairness und Kooperation gebeten. Darüber hinaus hatte er angeboten, die Kosten für alle Speisen und Getränke des BC Weywiesen zu übernehmen. Nach einer kurzen Besprechung draußen vor dem Billardzentrum, stimmten die Bottroper Billardkameraden der Wartezeit zu. Das war eine große Geste, denn das Team ist Spitzenreiter der Oberliga, einen Punkt vor dem DBC Bochum. Es ging in dieser Begegnung am Ende also um den Aufstieg.
Als das Warten auf den Niederländer ein Ende hatte, gab es auch für das Bottroper Team eine Belohnung: Markus Wirgs und Stefan Siegburg gewannen ihre Partien gegen Spitzenspieler John van der Stappen und Markus Kimmeskamp an Position zwei des DBC-Teams zum schiedlich-friedlichen und leistungsgerechten Unentschieden. Der Punktabstand zwischen den Teams in der Tabelle bleibt der gleiche – aber die Wertschätzung ist auf jeden Fall gestiegen.