Jetzt ist es also soweit und die Premiere steht kurz bevor. Von Freitag, 10. Juni, bis Sonntagnachmittag ermitteln Billardspieler in der Karambolspielart beim BC Merzenich ihren Deutschen Mannschaftsmeister in der Finalrunde der NRW-Oberliga Mehrkampf. „Final Four“ heißt dieses erste Treffen nach Abschluss der Saison, bei dem die vier Erstplatzierten im Kampf Jeder gegen Jeden den nationalen Meister ermitteln.
Am Freitag, um 14 Uhr, startet der Tabellenerste DBC Bochum gegen den Viertplatzierten aus Coburg in dieses neue Finalturnier und Sterkrade als Dritter spielt ab 18 Uhr gegen den ABC Merklinde (4.). „Wir werden mit allen Spielern vor Ort sein“, sagt DBC-Geschäftsführer Paul Kimmeskamp. „Und das machen die anderen sicher genauso.“ Der belgische Alleskönner Patrick Niessen, den die Sterkrader aus Kostengründen in den letzten Liga-Partien nicht eingesetzt hatten, wird also sicher in Merzenich antreten.
Nachdem zunächst der Turniersaal vom BC GT Buer für das Meisterschaftsfinale vorgesehen war, sind die meisten Beteiligten sauer auf Bundessportwart Markus Dömer, der die Final Four kurzfristig nach Merzenich verlegte. „Wir haben jetzt alle ein Kostenproblem“, stellt DBC-Schatzmeisterin Birgit Franken klar. „Die Spieler aus Coburg brauchen sowieso ein Hotel, aber die meisten anderen Akteure hätten zu Hause schlafen können, wenn es bei GT Buer als Ausrichter geblieben wäre.“
Das DBC-Team reist also mit Ludger Havlik, Thomas Berger, Horst Wiedemann und die beiden „Bochumer Niederländern“ John van der Stappen und Michel van Silfhout nach Merzenich, wo der Wettbewerb auf zwei Billards gespielt werden muss. Bei GT Buer wäre durch das Vorhandensein von sechs Tischen eine erheblich entspanntere Terminplanung möglich gewesen.
„Das ist nur ein weiterer Beweis dafür“, so ein ungenannter Karambol-Freund, „dass sie bei der Deutschen Billard Union unser Karambol-Billard kaputtmachen wollen.“ Die NRW-Oberliga Mehrkampf mit künstlich geschaffener bayerischer Beteiligung aus Coburg sei nichts als eine Notlösung, wo langfristige und tragfähige Konzepte gefragt waren. „Wir sind gerüstet“, sagt Paul Kimmeskamp, „und wir fahren mit großem Siegeswillen zu diesem neuen Finale.“