Die Billard-Oberliga in NRW wird kommen. Mit Teilnehmern aus den Landesverbänden Bayern, Niederrhein und Westfalen wird dann auf der Ebene des Landesverbandes gewissermaßen der Deutsche Mannschaftsmeister in den sogenannten technischen Disziplinen ermittelt. Ein Kunstgriff, mit dem die Deutsche Billard Union (DBU) der Unruhe und Unzufriedenheit der „Techniker“ begegnet.
In einer WhatsApp-Gruppe schreiben sich engagierte Freunde der Mehrkampf seit vielen Monaten ihre Sorgen von der Seele. Sie befürchten das Sterben ihrer Karambolage-Spielart, fürchten, dass es bald nur noch die Dreiband-Disziplin geben wird, die in der 1. Bundesliga und der zweizügigen 2. Liga präsent ist. „Wir werden aber die offene Oberliga bekommen“, sagt Landessportwart Volkmar Rudolph, der gleichzeitig auch Vorsitzender des TuS Kaltehardt und immer noch auch aktiver Billardspieler ist.
„Die Meldefrist endet am 31. Juli“, sagt er. „Danach stellen wir die Liga nach Lage der Dinge zusammen.“ Bisher habe er elf Meldungen, eine aus Bayern und vier vom Niederrhein. „Zwei bis drei weitere erwarte ich noch.“ Vielleicht, hofft er, könne man ja sogar eine Liga mit zwei Gruppen bilden, die dann an 14 Wochenenden von Januar bis Ende Juni gespielt werden würde. Mit einer solchen Lösung könnte auch Paul Kimmeskamp leben, der Geschäftsführer des „Platzhirschs“ DBC Bochum. „Hauptsache, es geht mit der Technik weiter“, atmet der Routinier auf.
Die Planungen hatten sich nach dem abrupten Ende der Saison verzögert. Erst am 28. Juni war in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung die knappe Entscheidung gegen den Vorschlag der DBU gefallen, welche die Saison parallel zum Kalenderjahr legen wollte. Mit 131 zu 115 Stimmen wurde dieser Vorschlag bei überraschenden 51 Enthaltungen abgeschmettert.