Der lockere und sympathische Niederländer geht in seine vierte Saison beim DBC Bochum. Er hält dem DBC die Treue und fühlt sich mittlerweile sichtlich wohl.
Sam van Etten spricht fließend deutsch nach drei Jahren Bundesliga Erfahrung. Er kennt den Verein gut und weiß die Unterstützung von ihm zu schätzen. Und trotz großartiger Erfolge, ist er noch immer sehr bescheiden geblieben.
Foto: Horst Wiedemann
Etwa vier Jahre ist es her, da war DBC Präsident Fabian Blondeel auf der Suche nach einem jungen Talent, das Perspektive in der Bundesligamannschaft des DBC hatte. Deshalb machte er sich 2014 auf den Weg zur Junioren-EM in Antwerpen. Hier stach der junge Mann aus dem kleinen Ort Schermerhorn bei Amsterdam schnell hervor.
Die Lockerheit und das ausgeprägte Spielverständnis fielen dem Vorsitzenden schnell auf.
Daraufhin unterschrieb der Youngster beim Dahlhauser-Billardclub und Teamchef Paul Kimmeskamp konnte seinen Kader weiter ausbauen. Für Fabian Blondeel war es der richtige Zeitpunkt für eine neue Generation Platz zu machen.
Sam van Etten schlug daraufhin beim DBC so richtig ein. Sein schnelles Spiel fesselte die Zuschauer am Holtkamp von Anfang an. Binnen weniger als einer halben Stunde fegte er seine Gegner in der Freien Partie vom Brett.
Auch das Vertrauen von seinen erfahrenen Mitspielern bekam der mittlerweile 21-Jährige Niederländer schnell.
Was dann folgte, waren Karrieresprünge wie im Zeitraffer. Er gewann den »Grand Dutch«, einen Pentathlon und wurde dreimal U21-Europameister in der Freien Partie. Auch beim niederländischen Verband KNBB zählt man ihn mit zur größten Nachwuchshoffnung im Karambolage.
Beim DBC kann man van Etten nun auch immer vielseitiger einsetzen.
Er erspielte sich eine feste Position im Cadre 47/2, auf der er eine ganze Saison unschlagbar geblieben war. In der vergangenen Saison konnte sich der Superstar in seiner ersten Einbandpartie für den DBC mit 20 GD souverän beweisen.
Im Dreiband bekommt er nun regelmäßig Training von Raimund Burgman. Einer der besten niederländischen Dreibandspieler aller Zeiten. Und auch hier sieht man das van Ettens Ehrgeiz schnell Früchte trägt. Nach einer starken Performance bei der niederländischen Dreiband Junioren Meisterschaft, verlor er das Finale nur denkbar knapp um einen Ball.
Ist mittlerweile aus dem DBC-Team nicht mehr wegzudenken: Sam van Etten (Foto: Viktov Prag)
Auch wenn ihm die eigene Präsenz bei den Play-Offs in Merklinde so gar nicht schmeckte, lief die Europapokalendrunde in Prag für ihn umso gigantischer. In sieben Aufnahmen machte er 1000 Bälle im Cadre 47/2. Darunter schlug er mit Eddy Leppens einen erfahrenen Weltstar in nur einer Aufnahme. »Das war ein sehr schönes Gefühl, dass uns so viele in Prag begleitet haben«, erzählte der sichtlich glückliche Cadre-Spezialist einige Tage später.
Und auch seine Familie begleitet die Billardkarriere von Anfang an gespannt. Opa Henk ist bei fast jedem Spiel an seiner Seite und unterstützt ihn seit dem ersten Spieltag in Bochum-Weitmar. Bei seinem letzten internationalen Junioren-Auftritt füllte sich bei jedem Spiel eine Tribüne mit seinen persönlichen Unterstützern.
Zur anschließenden Vereinsfeier vom DBC kam er ebenfalls, was die Verantwortlichen besonders freute. »Das war nicht selbstverständlich für uns, das zeigt, dass es sehr gut passt zwischen ihm und unserem Verein«, so Fabian Blondeel.
Man kann nur hoffen, dass dieser nicht nur körperlich große Spieler dem DBC noch lange erhalten bleibt.
Titelbild: Marco van Ammers Fotografie