Während der Viertelfinal-Einzug von Finn Marie Möller überraschend gelang, hatte DBC-Urgestein Wolfgang Kuhnke im Viertelfinale eine seiner wohl dramatischsten Niederlagen zu schlucken.
Herten. Die Jüngste Teilnehmerin bei der Bundesmeisterschaft der Damen Finn Marie Möller wurde von vielen aufgeregt beobachtet. Die 18-Jährige konnte als unbeschriebenes Blatt mit einem durchaus gelungenem Debüt auf sich aufmerksam machen.
Nach dem der Bürgermeister der Stadt Gelsenkirchen Werner Wöll und der 1. Vorsitzende vom GT Buer Erhard Schran am Freitag entsprechende Worte zur Eröffnung fanden, stand die Bochumer Spielerin bereits in ihrer ersten Partie gegen Angelika Kurzhals von den Billardfreunden Königshof mächtig unter Druck. Obwohl sie den Rückstand in der Partie mit beachtlichen Serien aufholen konnte, ließ ihr die routinierte Gegnerin keine Chance und gewann 72:51 in 20 Aufnahmen.
In der zweiten Runde war Möller zwar nicht mit ihrer Leistung zufrieden, doch gewann sie gegen die Bayerin Helga Probst vom BC Kempten ungefährdet mit 40:31.
Am Tag darauf musste sie gegen Jenny Aßmann, die Mitfavoritin aus Witten ran. Diese bewies ihre Stärke und gewann gegen Möller in nur 11 Aufnahmen 100:34 in 11 Aufnahmen. Doch auch hier zeigte die Bochumerin, dass sie sehr viel Potenzial hat. Auch wenn ihr Gesamtdurchschnitt das nicht ganz wiederspiegelte, konnte man beobachten, dass ihre Spielentwicklung und Spielkenntnis sich enorm verbessert haben.
Im Viertelfinale wurde ihr dann ausgerechnet die saarländische Europameisterin Susanne Stengel-Ponsing zugteilt. Hier wurden ihr schnell die Grenzen aufgezeigt. Die Favoritin begann bereits in der ersten Aufnahme mit einer 139er Serie und beendete die Partie dann in der sechsten Aufnahme mit 150:8.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=YXACEauPvcg
Kassel. Es war ein bitteres Ende für Wolfgang Kuhnke, dass er sich wohl ganz anders vorgestellt hatte. Nur mit einem Punkt Unterschied verabschiedet sich einer der besten Billardspieler Bochums von der nationalen Bühne.
Dabei fing alles gut an. Kuhnke schlug in seiner ersten Partie den enttäuschenden Lokalmatadoren aus Kassel Michael Löbel deutlich mit 150:46 in sieben Aufnahmen und spielte im Rahmen dessen, was er sich zuvor ausgerechnet hatte.
Doch dann nahm das Turnier eine unerhoffte Wendung. Gegen den Ostrather Heribert Leufgen verlor der Bochumer 155:77 in sechs Aufnahmen und im letzten Gruppenspiel gegen einen starken Heinz Sommer aus Stollberg 150:13 in fünf Aufnahmen.
Zwar erreichte der 77-Jährige damit noch das Viertelfinale, nur musste er nun erneut gegen den unberechenbaren Leufgen spielen.
Hier zeigten sich Tragik, Spannung und Drama des Billardspiels gleichermaßen. Nur 0,01 GD fehlten Kuhnke zum erreichen des Halbfinals. Doch am Ende scheiterte es wohl möglich an seinen Nerven. Doch wer Kuhnke kennt, weiß dass er diese Niederlage schnell verdaut haben wird.
Trotz allem kann man vor einer beeindruckenden Billardkarriere den Hut ziehen. Was dieser Mann in seinem Alter schon alles geleistet hat, dafür ist man ihm beim DBC Bochum zutiefst dankbar.
Nun tritt der Bochumer Altmeister mit 77 Jahren ab.