Vizemeister 2019

In Hilden haben sie schon am Samstag gefeiert, während sie beim DBC Bochum trotz Vizemeisterschaft und knapper Niederlage die Köpfe hängen ließen. „Nach dem 2:4“, so der enttäuschte Teamchef Paul Kimmeskamp, „war klar, dass es mit unserem 29. Titel nichts wird, auch wenn es  – rein rechnerisch, mit Merklinder Hilfe – noch möglich gewesen wäre.“ Für den BC Hilden ist es die erste Meisterschaft seit 2007, als man auf eigenen Tischen den DBC im Finale knapp mit 5:3 bezwang.

Thomas Berger, in vielen Begegnungen zuvor eine sichere Stütze seines Teams, konnte in Hilden nicht wie gewohnt auftrumpfen. Gegen den Bochumer Markus Melerski spielte er fünf Aufnahmen hervorragend, schaffte es aber nicht, seinen Vorsprung ins Ziel und damit auch den Titel für das Team zu retten. Teamkollege Horst Wiedemann drückte als „Zivilist“ die Daumen, aber diese Unterstützung blieb ebenso wirkungslos wie bei Thomas Nockemanns knapp verlorener Partie gegen Maarten Janssen. 

BC Hilden – DBC Bochum 4:2
Einband: Wildförster – Havlik 51:100/20
Cadre 47/2: Melerski – Berger 200:182/18
Cadre 71/2: Janssen – Nockemann 150:111/9

Nach der Niederlage in Hilden war der Ausgang der Sonntagspartie in Krefeld eigentlich bedeutungslos, denn selbst bei einer Niederlage wäre das Bochumer Team nach Partiepunkten sicher vor Grün-Weiß Wanne auf Platz zwei geblieben. Dennoch hängten sich die Bochumer Asse rein, wobei Thomas Nockemann seine Niederlage vom Vortag mit einem Sieg quittierte.

BG RW Krefeld – DBC Bochum 2:4
Einband: van Beek – Havlik 80:100/20
Cadre 47/2: Woidowski – Berger 200:194/13
Cadre 71/2: Rosens – Nockemann 31:150/14

Das Hinspiel gegen den neuen Meister BC Hilden hatten die Bochumer am 9. Dezember noch mit 4:2 gewonnen. Aber schon damals hatte Thomas Nockemann seine Partie gegen Maarten Janssen verloren, was aber die einzige Niederlage an diesem Wintertag blieb. Beide Teams traten übrigens am Samstag in der gleichen Aufstellung an wie im Dezember.

Erstmals waren ja für die Saison 2018/2019 von der Deutschen Billard Union Dreierteams vorgeschrieben worden. Diese Regelung wird es in der kommenden Spielzeit nicht mehr geben, wobei sich noch weitere Änderungen andeuten, über die von Freunden der Technischen Billarddisziplinen heftig spekuliert und diskutiert wird.

Info:
Der DBC trat seit Jahren erstmals ohne Ausländer an, um Kosten zu sparen. „Wir sind aber als Vizemeister erneut für den Coupe d’Europe qualifiziert“, stellt Kimmeskamp fest.
Seit der Saison 2003/2004 spielte man das Meisterschaftsfinale als Play offs beim finalen Tabellenführer. In diesen 15 Jahren holte der DBC ein Dutzend Titel, zwei Mal hatte Hilden, einmal Weitmar 09 die Nase vorn. Sieben Mal gewann der DBC zuletzt in Serie.

Eberhard Franken

Fotos: Horst H. Wiedemann